Für Erwachsene
Trauer

Es ist wichtig, trauern zu können.


Trauer ist eine “normale” Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen. Deshalb ist es wichtig, auch trauern zu können. Denn alles, was man in der Anfangsphase unterdrückt, kommt mit der Kraft, die man dafür aufgewendet hat, auch wieder zurück. Oft entstehen auch die unterschiedlichsten Krankheiten (psychisch wie physisch) aus nicht bewältigter oder unterdrückter Trauer.

Aus den Erfahrungen von Trauernden wird folgendes oft als hilfreich und entlastend erlebt:

  • sich selbst Zeit und Erlaubnis zum Trauern geben

  • über das Ereignis immer wieder sprechen

  • in der ersten Zeit keine einschneidenden Veränderungen im Lebensalltag vornehmen

  • versuchen, jeden Tag aufs Neue zu bewältigen

  • Rituale finden und fördern, die es erleichtern, die eigene Trauer auszudrücken

  • akzeptieren, dass jeder Mensch seine ganz persönliche Art des Trauerns hat

  • gerade in der Anfangszeit die Unterstützung von anderen für alltägliche Dinge annehmen

  • sich Menschen suchen, die einen jetzt so annehmen, wie man ist

  • sich selbst etwas Gutes tun, gut zu sich selbst sein

  • das Grübeln über Schuldgefühle vermeiden

  • Bewegung und Aufenthalt in der Natur

  • das Suchen und Erleben von Stille (z. B. durch Meditation)

  • das Schreiben eines Tagebuchs

  • genügend gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf

Wenn Sie nach einiger Zeit das Gefühl haben, alles dreht sich im Kreis, es entsteht keine Veränderung oder es wird nur noch schlimmer, kann es möglicherweise hilfreich sein, sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Hierzu gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie z. B. Trauer- oder Selbsthilfegruppen, Seelsorger, Internet-Foren usw. Für die akute und direkte Hilfe sei Folgendes angeführt:

Telefonseelsorge (kostenfrei): 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222 oder 116 123
Telefonseelsorge für Muslime: Tel. 030 44 35 09 821
www.telefonseelsorge.de
www.internetseelsorge.de


Trauernde begleiten

Viele haben Schwierigkeiten, trauernden Mitmenschen zu begegnen. Sie wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Der nachfolgende Text mag eine kleine Anregung sein, was hilfreich sein kann:


Segen der Trauernden


Gesegnet seien alle,

die mir jetzt nicht ausweichen.

Dankbar bin ich für jeden,

der mir einmal zulächelt

und mir seine Hand reicht,

wenn ich mich verlassen fühle.


Gesegnet seien die,

die mich immer noch besuchen,

obwohl sie Angst haben,

etwas Falsches zu sagen.


Gesegnet seien alle,

die mir erlauben,

von dem Verstorbenen zu sprechen.

Ich möchte meine Erinnerungen

nicht totschweigen.

Ich suche Menschen,

denen ich mitteilen kann,

was mich bewegt.


Gesegnet seien alle,

die mir zuhören,

auch wenn das,

was ich zu sagen habe,

sehr schwer zu ertragen ist.


Gesegnet seien alle,

die mich nicht ändern wollen,

sondern geduldig so annehmen,

wie ich jetzt bin.


Gesegnet seien alle,

die mich trösten

und mir zusichern,

dass Gott mich nicht verlassen hat ...


Marie-Luise Wölfing (aus dem Buch „Denn sie werden getröstet werden“, Kösel Verlag)


* * *


Und wenn Du Dich getröstet hast, wirst Du

froh sein, mich gekannt zu haben.


(Antoine de Saint-Exupery)


Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.


(Johann Wolfgang von Goethe)


Trost ist wie eine sanfte Hand auf deinem Kopf, die dir zur Ruhe verhilft.


(Phil Bosmans)


Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

(Psalm 23.4)


Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.


(Immanuel Kant)


Ihr habt jetzt Trauer, aber ich werde euch wieder sehen und euer Herz wird sich freuen.

(Johannes 16,22)


* * *


In unserer modernen Welt scheinen viele Menschen zu glauben,

die Wissenschaft habe ‘religiöse Gedanken’ unzeitgemäß gemacht

und man müsse sie daher als überholt betrachten.


Die Wissenschaft hat jedoch gerade für den religiösen Skeptiker

eine große Überraschung bereit:

Sie sagt eindeutig, dass in unserer Welt nichts - nicht einmal

das kleinste Partikelchen - verschwinden kann, ohne eine

diskrete Spur zu hinterlassen.


Denken Sie einmal einen Augenblick darüber nach,

und Ihre Gedanken über Sterblichkeit und Unsterblichkeit

werden niemals mehr die gleichen sein.


Die moderne Wissenschaft sagt, dass nichts wirklich spurlos

verschwinden kann.

Die Wissenschaft kennt keine totale Auflösung oder Vertilgung.

Alles, was sie kennt, ist Verwandlung.


Wenn Gott dieses fundamentale Grundprinzip sogar auf das

unbedeutendste Teilchen seines grenzenlosen Universums anwendet,

ist es dann nicht nur vernünftig zu vermuten, dass dieser göttliche

Grundsatz auch für sein Meisterstück, die menschliche Seele,

Anwendung findet?


Alles was mich die Wissenschaft lehrt,

bestärkt mich in meinem Glauben

an die Fortsetzung unserer geistigen Existenz

im Leben nach dem Tode.


Denn: Nichts verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen,

und Vergehen ist nur Verwandlung.


(Wernher von Braun, deutsch-amerikanischer Wissenschaftler, gilt als “Vater der Rakete” und “Pionier der Raumfahrt”)


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